Eine der Kernfragen, die sich beim Neubau eines Hauses stellt: Wie möchte ich mein neues Heim heizen? Eine Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe rückt hier schnell in der Fokus. Besonders die Luftwärmepumpe ist bei Neubauten beliebt. Aber warum ist das so?
Vorab: Heizen mit Gas ist in unserem Neubaugebiet am Jahnplatz in Neukirchen-Vluyn nicht möglich. Seitens der Stadt und des Investors werden keine Gasleitungen mehr verlegt. Richtig so! Fossile Brennstoffe sind nicht mehr zeitgemäß, vor allem nicht bei einem Hausneubau.
Bei unseren Gesprächen mit verschiedenen Bauunternehmen haben wir viele Meinungen und Eindrücke mitgenommen. Gerne wollen wir diese Eindrücke mit euch teilen.
Die Luftwärmepumpe – Der Liebling des Verkäufers
Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe? Oder eine andere Art zu heizen? In unseren Gesprächen haben wir sehr schnell gemerkt, dass die Luftwärmepumpe wohl am liebsten verkauft wird. Die Vorteile liegen auf der Hand
- geringe Investitionskosten
- einfach zu installieren
- kann „überall“ hingestellt werden
- förderfähig für KFW Mittel
Vor allem der niedrige Preis im Vergleich zur Erdwärmepumpe zieht natürlich. Somit bleibt einiges mehr an Geld für die schönen Sachen im Haus. Dabei ist es noch nicht ein mal der Preis der eigentlichen Wärmepumpe, der sich groß unterscheidet, sondern die relativ teure Erdbohrung. Hier stehen um die 10.000 – 12.000 EUR (Stand 2021) an Mehrkosten im Raum.
Warum also eine Erdwärmpumpe?
Aufgrund der höheren Investitionskosten kommt man somit ins grübeln. Weshalb lohnt sich eine Erdwärmepumpe? Die Betriebskosten sind es jedenfalls nicht. Zum Beispiel hier könnt ihr relativ übersichtlich sehen, dass die laufenden Kosten einer Luftwärmepumpe nicht sehr viel höher sind als bei einer Erdwärmepumpe. Unter dem Strich spart man um die 100-150 EUR im Jahr an Stromkosten. Das wären über einen Finanzierungsraum von beispielsweise 20 Jahren ca. 2000-3000 EUR. Das federt die Erdbohrung nur minimal ab.
Der Grund, warum wir uns schließlich für eine Erdwärmepumpe entschieden haben, war primär kosmetischer Natur. Wir wollten die Außeneinheit der Wärmepumpe nicht vor dem Haus, hinter dem Haus, neben dem Haus oder (auch schon gesehen) auf der Garage stehen haben. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man mit einer Erdwärmepumpe im Sommer die Böden kühlen kann. Das bringt zwar nur 1-2 Grad weniger Raumtemperatur, jedoch machen, das weiß jeder, sommerliche 26 oder 24 Grad im Haus einiges an Unterschied.
Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe – Unsere Interpretation
Folgerichtig kann man sagen, dass die Luftwärmepumpe, finanziell gesehen, die bessere Lösung ist. Hier liegt nicht der Grund sich großartig über Erdwärme Gedanken zu machen. Wer jedoch, wie wir, auf die klobige Außeneinheit und die Geräuschkulisse der Anlage verzichten möchte, sollte sich mit dem Thema auseinandersetzen und etwas Platz in seinem Hausbudget dafür freihalten.